Ophthalmologische Geräte für Myanmar
Ophthalmologische Geräte für Myanmar
Myanmar – Frau Dr. Iris Winter und das Team des Yangon Eye Hospitals

Über Myanmar, auch Burma und Birma genannt, wissen wir in den westlichen Industrieländern relativ wenig: Es leben mehr als 60 Millionen Einwohner in Myanmar. Es ist knapp zweimal so groß wie Deutschland. 25 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.

Auf Grund der restriktiven Wirtschaftspolitik und der Isolierung des Landes in der Vergangenheit nahm die Armut stetig zu. Medizinische Versorgung im Lande ist mit europäischen oder mit Entwicklungsländern, die in ihre medizinische Infrastruktur mehr investiert haben, nicht zu vergleichen.

Sowohl medizintechnisch als auch hygienisch ist die ärztliche Betreuung total unterentwickelt. Außerhalb der alten Hauptstadt Yangon ist die ärztliche Versorgung eher ungenügend.  Vor allem die ländlichen Gebiete sind total unterversorgt.

Auch im Gesundheitsbereich steht das Land in der Zukunft vor großen Herausforderungen, nach dem Myanmar sich nach der Militärherrschaft öffnet. Wenig ausgebildete Fachkräfte und spezialisierte Einrichtungen stellen eine große Barriere für die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung dar. Dieses gilt auch für die augenärztliche Betreuung und Behandlung der Patienten. Grauer Star ist stark verbreitet und führt unbehandelt zur Erblindung.

Frau Dr. Iris Winter, Oberärztin der Augenklinik des Universitätsklinikums in Halle, hielt sich Anfang 2013 für drei Wochen in Myanmar auf, um vor Ort als Augenärztin in zwei Projekten zu helfen. 2007 bis 2010 arbeitete sie im Auftrag der Christoffel Blindenmission in Nepal, zunächst in der Augenklinik Lahan und später in Biratnagar als Augenärztin. In ihrer Zeit in Nepal lernte sie die Arbeit von Vision for the World kennen und schätzen. Der Kontakt zu Vision for the World ist seit dieser Zeit stets auf Recht erhalten worden.

Als Vision for the World erfuhr, dass Frau Dr. Winter nach Myanmar reisen wollte, haben wir spontan Hilfe zugesagt, in dem wir ihr zwei medizinische Geräte zur Verfügung gestellt haben. Einen Hornhaut-Topograph und einen Refraktometer, die in zwei unterschiedlichen Kliniken eingesetzt werden. Der Refraktometer sollte für das Projekt in Wachet bestimmt sein. Er wurde in der Klinik mit Freude entgegen genommen und sofort in Betrieb eingesetzt. Mit Hilfe des Refraktometers können Augenärzte die Sehstärke des Patienten genauer feststellen

Schwieriger gestaltete sich die Platzierung des Topographen. Um den besten Ort für dieses Gerät zu ermitteln, waren umfangreiche Telefonate und Gespräche erforderlich. Letztlich wurde die Universitätsaugenklinik in Yangon ausgesucht. Dort praktiziert der einzige Hornhautchirurg des Landes, Prof. Tin Win.

Vision for the World konnte durch die Übergabe von zwei medizinischen Geräten in Myanmar auch in diesem Land erstmalig schnell und nachhaltig helfen. Durch den engagierten Einsatz von Frau Dr. Winter erreichten die beiden Geräte ihren sinnvollen Einsatzort und leisten vor Ort wertvolle Dienste für die Ärzte bei ihrer Arbeit.  In den knapp drei Wochen ihrer augenärztlichen Tätigkeit in Myanmar führte  Frau Dr. Winter über 280 Katarakt-Operationen in Wachet und Mandalay unter schwierigsten hygienischen Bedingungen an Patienten erfolgreich durch.

2014 finanzierte Vision for the World den Erwerb eines Weitwinkelbeobachtungssystems und konnte so einen weiteren kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Verbesserung der ophthalmologischen Versorgung in Myanmar leisten.
Während ihres Aufenthaltes in Myanmar konnte Frau Dr. Iris Winter das medizinische Gerät dem Yangon Eye Hospital unter der Leitung von Prof. Tin Win übergeben. Derzeit verfügt das Yangon Eye Hospital über die einzige operative und personelle Ausstattung im nichtprivaten Sektor, Patienten mit Glaskörper- sowie Netzhaut-Erkrankungen chirurgisch zu versorgen. Frau Dr. Winter nahm nach der Installation des Gerätes die praktische Unterweisung in die Handhabung des Beobachtungssystems vor. Darüber hinaus betreute sie Spezialsprechstunden für Patienten mit Netzhauterkrankungen.

Vision for the World bedankt sich bei Frau Dr. Winter für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr starkes Engagement in Myanmar. In der Zukunft beabsichtigt Vision for the World weiterhin augenmedizinische Projekte in Myanmar zu fördern.